Selamat Patang! Guten Tag!
Ich habe es geschafft. Nach ungefähr einem Tag Aufenthalt in drei Flughäfen und zwei Flugzeugen konnte ich gegen 17 Uhr am 27.07 den Kuala Lumpur Airport verlassen. Obwohl ich noch nie eine so lange Strecke gereist bin, habe ich den Flug sehr gut weggesteckt. Dank der Filmauswahl konnte ich meinen leichten Abschiedsschmerz vergessen. Dennoch, die schlaflose Nacht verschönerte selbst der beste Disneyfilm nicht.
Leider wurde unsere punktgenaue Landung in Kuala Lumpur durch das Fehlen von drei Koffern überschattet. Die verspätete Wiedervereinigung zwischen Besitzer und Koffer konnte jedoch schon am nächsten Tag gefeiert werden.
Wir, das heißt die Teilnehmenden des Freiwilligendienstes, verbrachten zwei Nächte im Cristal Crown Hotel. Dort erfolgte unser Arrival Camp, welches eine kurze Wiederholung unseren super informativen und anstrengenden Vorbereitungsseminaren in Deutschland war.
Das Hotel gab uns auf seine ganz eigene Art einen Einstieg in die malaiische Kultur. Denn abgesehen von den Hauptmahlzeiten gab es zu jeder erdenklichen Tageszeit etwas anderes zu snacken. Von süßen Teigringen bis zu Wang Tangs. Hier schmeckt einfach alles sehr lecker, obwohl die Schärfe der Gerichten schon ein ganz andere ist als bei uns zu Hause. Im Hotel kam ich leider nicht zum Essen. Ich denke, eine Ursache war die langen Reise. Andererseits überfluteten mich tausend verschiedene Eindrücke, Aufregung und Erwartung auf das Bevorstehende. So verschlug es mir glatt den Hunger.
Am Abend vom 28.07 durften wir Freiwilligen zusammen mit einigen Betreuern und den Tauschis zu einem kleinen Straßenmarkt. Mit etwas Geld, Kamera und guter Laune zogen wir los. Gleichzeitig hatten wir auch unsere erste Fahrt mit einer führerlosen S-Bahn, obgleich ich das erst viel später herausgefunden habe. Der Markt bestand aus einem Sammelsurium kleiner und größerer Stände. Dort gab es die verschiedensten Gerichte, Snacks, Getränke, Früchte und Fleischspieße. Unglücklicherweise lag mir mein Abendbrot noch sehr im Magen, so konnte ich nur mit den Augen naschen.
Nachdem wir den kleinen Markt auf der einen Seite hoch gelaufen waren, fiel mir eine ziemlich große runde Frucht ins Auge. Erst auf den dritten Blick und auf Nachfragen stellte sich die Frucht als Kokosnuss heraus. Sogleich entschied ich mich auf Malaiisch eine Kokosnuss zu bestellen. Die erste Kokosnuss meines Lebens für 4,50 RM. Der Geschmack des Kokosnusswassers lässt sich gar nicht so wirklich beschreiben und das Kokosnussfleisch hat erst recht nicht nach der mir bekannten Kokos geschmeckt. Dennoch war es unglaublich lecker und ein riesiger Spaß dem Verkäufer auf Malaiisch diese Kokosnuss abzukaufen.
Ihr wollt bestimmt noch wissen, wie ich es in der Hitze hier aushalte und dann auch noch mit langen Sachen. Der Dresscode auf unserem Camp hieß nämlich lange weite Hosen und ein Oberteil das mindestens die Schultern bedeckt. Um der Hitze und dem Schweiß zu entkommen, wird zu jeder Tageszeit geduscht, mindestens dreimal am Tag.
Zuletzt möchte ich euch noch berichten, was mir zuerst aufgefallen ist. Bei der Busfahrt vom Flughafen in KL (Kuala Lumpur) Airport zum Hotel fiel mir der Plastikmüll auf, der auf den einzelnen Rasenflächen und am Straßenrand lag. Es gab gar nicht viel davon und dennoch war es ungleich mehr Müll als bei uns auf den Grünflächen. Als zweites die Wellblechhäuser in dem Randgebiet von KL.
Und zum Schluss habe ich auch schon etwas sehr Entscheidendes gelernt. Schnalle dich nicht bei jeder Busfahrt an und kontrolliere vorher, ob der Gurt auch wieder aufgeht. So habe ich mich aus Gewohnheit bei meiner ersten Busfahrt vom Flughafen zum Hotel angeschnallt. Als wir aber vorm Hotel standen und ich aussteigen wollte, gelang es mir nicht den Mechanismus zu öffnen. Erst mit der Hilfe einer Betreuerin konnte ich dem Sicherheitsgurt entkommen. Dieser Zwischenfall sorgte für einen sehr lustigen Start in meinen Freiwilligendienst und erklärt vielleicht auch warum sich hier niemand anschnallt.
Ich hoffe euch geht es genauso gut wie mir. Wenn ihr Fragen habt egal zu welchem Thema, dann schreibt mir.
Bis dahin alles Gute!